Deutschland sollte Startup-Potenzial besser nutzen

Das Potenzial junger, innovativer Unternehmen sollte besser genutzt werden. So lautet eine Empfehlung von ifo Präsident Clemens Fuest in einem gemeinsamen Aufsatz mit Experten von UnternehmerTUM in der Mai-Ausgabe des ifo Schnelldienst. „Innovative Gründerinnen und Gründer bringen wichtige Wachstumsimpulse, leider behindern aber die Rahmenbedingungen in Deutschland noch die Umsetzung zu vieler guter Ideen“, sagt Fuest. Die Autoren machen konkrete Vorschläge, wie die Politik Innovation und Wertschöpfung gezielt fördern kann.
„Die neue Bundesregierung hat Startups im Koalitionsvertrag als Zukunftsträger benannt, aber es braucht mehr als das“, so Helmut Schönenberger, Geschäftsführer von UnternehmerTUM. Nötig ist aus Sicht der Autoren eine umfassende wirtschaftspolitische Agenda. Gründungen sollten digital, schnell und unbürokratisch möglich sein, Visa- und Anerkennungsverfahren müssten vereinfacht, der Kapitalzugang verbessert und Startups stärker in staatliche Aufträge eingebunden werden. „Auch der Transfer von Forschung in Unternehmen sollte systematisch gefördert werden, etwa durch Entrepreneurship-Zentren an Hochschulen”, sagt Fuest.
Zwar ist die Zahl erfolgreicher Startups und das Investitionsvolumen in den letzten Jahren gestiegen, im internationalen Vergleich bleibe Deutschland dennoch zurück, so die Einschätzung der Experten. 2023 lag die Venture-Capital-Quote nur bei 0,06 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – weit hinter Ländern wie Großbritannien oder Israel. Gleichzeitig wandern viele junge Unternehmen ins Ausland ab, weil sie in Deutschland kein gutes Umfeld für Wachstum finden. Dass sich Bemühungen lohnen, zeigt die Zahl der Unicorns, also Startups, die mit einer Milliarde oder mehr bewertet werden: Gab es in Deutschland 2014 noch ein Unicorn, sind es 2024 bereits 32. „In der aktuellen Lage braucht Deutschland nicht nur neue Ideen, sondern auch die richtigen politischen Entscheidungen, damit daraus wirtschaftliche Dynamik werden kann“, sagt Schönenberger.

Quelle: ifo Institut

Die Batterietechnologie ist der Schlüssel 

Die Batterietechnologie ist der Schlüssel zur Elektromobilität. Technologietransfer ist das Konzept.

Inspirierende Beispiele aus Forschung und Produktion lieferte am 13. Mai 2025 der TraWeBa-Kongress in Leipzig. Das deutschlandweite Innovationsnetzwerk sieht die Batterietechnik als Know-how Träger der Zukunft. Ziel: das zentrale Thema Batterie weiter nach vorne bringen. Erfahrungen teilen, gemeinsam Antworten auf Fragen finden. Transformation gelingt nicht alleine, sondern nur mit Synergien.

Und: Genehmigungs- und Regulierungsverfahren müssen einfacher und schneller werden. Weiter ein Wettbewerbsnachteil von Deutschland und Europa. Da müssen wir besser werden.

Ungleiche Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Deutschland

Kinder und Jugendliche in Deutschland haben – je nach Wohnort – unterschiedliche Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das verdeutlichen statistische Daten, etwa zum Anteil der von Armut betroffenen Kinder und Jugendliche oder der Schulabgänger:innen ohne Ersten Schulabschluss. In Gesprächen mit jungen Menschen sowie Fachkräften der Kinder- und Jugendarbeit zeigen sich darüber hinaus Bedürfnisse, die junge Menschen vielerorts haben: Junge Menschen wollen vielfältige Freizeitmöglichkeiten, mehr Selbstbestimmung und echte Beteiligung. Die neue Studie „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ untersucht die Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen – anhand von Daten und Interviews mit jungen Menschen.

Für die Studie analysierten die Autor:innen umfangreiche Daten auf Ebene der 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Zu den untersuchten Indikatoren zählen – neben dem Anteil von Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen und der Schulabgänger:innen ohne Ersten Schulabschluss – auch Querschnittsindikatoren wie die Lebenserwartung oder die Erreichbarkeit von Bushaltestellen, Grundschulen und Kinderarztpraxen. Diese Faktoren geben Hinweise auf die allgemeinen Lebensverhältnisse.

„Die Unterschiede sind teils gravierend“, erklärt Claudia Härterich vom Berlin-Institut. „In einzelnen Regionen verlassen rund 15 Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss, in anderen sind es nur drei Prozent.“ Auffällig sind auch die Unterschiede bei der Kinderarmut: Während in manchen Gegenden im Ruhrgebiet 20 bis 30 Prozent der Kinder in Armut aufwachsen, liegt der Anteil in wirtschaftlich starken, ländlichen Regionen Süddeutschlands bei unter vier Prozent.

Eingeschränkte Teilhabemöglichkeiten treten selten isoliert auf

„In Regionen mit hoher Kinderarmut sind häufig auch den Anteil der Schulabgänger:innen ohne Ersten Schulabschluss und die Jugendarbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch,“ sagt Manuel Slupina von der Wüstenrot Stiftung. „Echte Chancengleichheit sieht anders aus.“ Politischen Handlungsbedarf gibt es auf verschiedenen Ebenen, um bessere Startbedingungen für alle jungen Menschen in Deutschland zu erreichen. Das Forschungsteam fordert etwa gezielte Investitionen in die Qualität von Schulen, in außerschulische Bildungsangebote und in die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die statistisch gesehen weniger Teilhabemöglichkeiten haben.

Kinder und Jugendliche wollen Beteiligung, Selbstbestimmung und vielfältige Freizeitangebote

Um ein ganzheitliches Bild der Lebensrealität junger Menschen zu erhalten, führte das Forschungsteam auch Gespräche mit 222 jungen Menschen und 39 Fachkräften aus der Kinder- und Jugendarbeit durch. Es ist dafür an Orte gefahren, in denen die Teilhabemöglichkeiten von jungen Menschen statistisch gesehen unterschiedlich sind, das sind: Ingolstadt, Weimar, Wuppertal, dem Wetteraukreis, dem Neckar-Odenwald-Kreis, Potsdam-Mittelmark, Segeberg und Görlitz. Der Vergleich zwischen Datenlage und subjektiver Wahrnehmung zeigt: Statistiken allein reichen nicht aus, um Teilhabe umfassend zu beurteilen.

Aus den Gesprächen kristallisierten sich drei Aspekte heraus, die Kindern und Jugendlichen an ihrem Wohnort besonders wichtig sind: Sie wünschen sich Mitgestaltungsmöglichkeiten, öffentliche Aufenthaltsorte sowie eigenständige Mobilität. Die Interessen junger Menschen sind über Stadt- und Landesgrenzen hinweg ähnlich: Sie wollen Freundschaften pflegen, Sport treiben, Musik machen oder digitale Medien nutzen – idealerweise in Räumen, die sie selbst gestalten können. Doch selbst dort, wo Platz vorhanden ist, fehlt es oft am politischen Willen, diese Räume jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. 

Besonders wichtig ist Jugendlichen die Möglichkeit, mobil und unabhängig zu sein. Wenn etwa Jugendliche auf dem Land abends nach einer Jugendbeiratssitzung nicht eigenständig nach Hause kommen, ist das ein Hindernis für gesellschaftliche Teilhabe. Auch der Schulweg, Freizeitgestaltung und soziale Kontakte hängen von funktionierender Infrastruktur ab – gerade dort, wo Angebote ohnehin seltener sind. Eine gute Bus- und Bahnanbindung sowie sichere Fahrradwege sind für junge Menschen entscheidend, um selbstbestimmt zur Schule, zu Hobbys oder Freund:innen zu gelangen. 

Junge Menschen wollen sich beteiligen und sie haben Ideen, wie sie ihre Umgebung besser gestalten können.  Sie haben jedoch häufig das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Es fehlt oft an echten Beteiligungsformaten, die ihnen Mitsprache und Mitbestimmung auf Augenhöhe ermöglichen.

Es gehört zu den grundlegenden Versprechen der Politik, Kindern und Jugendlichen ein Umfeld zu schaffen, das ihnen Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Teilhabe bedeutet, gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können – ein unverzichtbares Recht, damit junge Menschen sich frei entfalten können“, sagt Johanna Okroi von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Um Veränderungen anzustoßen, formuliert das Forschungsteam im Teilhabeatlas konkrete Handlungsempfehlungen – insbesondere in den Bereichen Bildung, Freizeit, Selbstbestimmung und Beteiligung. 

Quelle: Berlin Institut https://www.berlin-institut.org/

Autoindustrie in Leipzig

Die Automobilindustrie hat auch für die Region Leipzig eine immense Bedeutung und ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Aktuell bietet die Branche rd. 20.000 Industriearbeitsplätze im direkten Umfeld der OEMs. Sie trägt mit rd. einem Drittel der Gewerbesteuern maßgeblich zum Steueraufkommen der Stadt Leipzig bei.

Auch hier sind die Herausforderungen so aktuell wie groß: die Transformation zur Elektromobilität, neue geopolitische Unsicherheiten und der Fachkräftemangel. Das waren Themen des heutigen MoLeWa Summit Mobilität Leipzig im Wandel.

Während die aktuelle wirtschaftliche Lage noch als vergleichsweise stabil eingeschätzt wird, sind die Zukunftserwartungen durchaus gedämpft. Gleichzeitig ist die enge Zusammenarbeit zwischen Unter-nehmen, Verbänden, der Wirtschaftsför-derung und der Politik weiter wichtig. Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die notwendige Infrastruktur auszubauen.

Die Diskussion machte auch deutlich, sich an veränderte globale Rahmenbedingungen anzupassen und innovative Lösungen zu entwickeln, um den Standort Leipzig in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten.

ifo Geschäftsklima in Ostdeutschland steigt weiterhin an (März 2025)

Der ifo Geschäftsklimaindex Ostdeutschland ist im März erneut gegenüber dem Vormonat gestiegen. Das Stimmungsbarometer für die regionale Wirtschaft Ostdeutschlands stieg auf 88,1 Punkte nach 87,7 im Februar. Die befragten ostdeutschen Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage allerdings etwas schlechter als im Vormonat, die Geschäftserwartungen waren hingegen etwas besser als im Februar. https://www.ifo.de/fakten/2025-03-31/ifo-geschaeftsklima-ostdeutschland-steigt-weiterhin-maerz-2025

https://www.ifo.de/fakten/2025-03-31/ifo-geschaeftsklima-ostdeutschland-steigt-weiterhin-maerz-2025

https://www.ifo.de/fakten/2025-03-31/ifo-geschaeftsklima-ostdeutschland-steigt-weiterhin-maerz-2025

https://www.ifo.de/umfrage/ifo-geschaeftsklima-ostdeutschland